Willkommen an der BMS-Feier 2025

Am 4. Juli 2025 nehmen an der BMSW insgesamt 513 Lernende ihr Berufsmaturitätszeugnis entgegen. Wir gratulieren allen Absolventinnen und Absolventen! Diese Reportage nimmt mit an die erste der beiden Feiern in der voll besetzten Aula des Anton-Graff-Hauses.

Es ist ein brütend heisser Freitag, der 4. Juli 2025, in den USA der 4th of July, doch dazu später mehr. Auch die Aula der BMS Winterthur vermag an diesem schwülen Tag lediglich eine leichte Abkühlung zu bieten. Hier findet heute ein feierlicher Anlass statt, der für manche der Anwesenden nicht nur den Abschluss eines Bildungsziels, sondern auch den Beginn einer neuen Lebensphase markiert: die BM-Diplomfeier der BM2-Klassen, das erste Mal an der seit Anfang Schuljahr selbständigen Schule. Auch dank der beeindruckenden Bestehensquote von 94,1 % ist die Aula bis auf den letzten Platz gefüllt, während das Stimmengewirr von ganzen 351 Maturierten und ihren Angehörigen die sommerliche Luft erfüllt. Mitsamt der zweiten Feier, die im Anschluss stattfinden wird, werden es über 500 Lernende sein, die heute ihr BMS-Zeugnis entgegennehmen dürfen.

 

Die Atmosphäre ist geprägt von aufgeregter Vorfreude und festlicher Stimmung. Die ehemaligen Lernenden, die sonst z.B. in bequemen Sneakers und Hoodies anzutreffen sind, haben sich für diesen besonderen Anlass herausgeputzt: Stöckelschuhe und Hemden dominieren das Bild, während vereinzelt der Duft sommerlicher Parfüms durch die Aula wabert. Einige Herren tragen sogar Tarnanzüge; sie sind direkt aus der RS angereist. Eltern tuscheln, Freundinnen und Freunde winken; Lachen und angeregte Gespräche mischen sich mit dem Rascheln der Einladungen, die bald zu Fächern umfunktioniert werden. Aufgeregte Blicke wechseln sich ab mit letzten Gesten der Wertschätzung: handgeschriebene Karten und Blumen für die Lehrpersonen, herzende Umarmungen und „Hey, Glückwunsch, du hast es geschafft!“ zwischen den Maturi und Maturae.

 

 

Dann tritt eine Gruppe junger Geiger auf die Bühne: Die Fiddle Jammer, die sogleich mit ihrer fröhlichen Musik die Aula erfüllen. Zunächst kämpfen sie gegen das muntere Geplauder des Publikums an, doch nach und nach gewinnen sie die Aufmerksamkeit der Anwesenden. Ihre heitere, beschwingte Musik widerspiegelt die herrschende Stimmung im Saal während des Anlasses immer wieder bestens.

 

 

Rektor Beat Deola ergreift das Wort und beginnt seine Rede mit Bildern einiger maturierter Schülerinnen und Schüler, was folgt, ist der Aufschrei «neeeiii» einiger Abgebildeter, allgemeines Schmunzeln und Lachen in der Aula, Stimmengewirr im Publikum. Rektor Deola spricht von der Maturität als Übergang; er erinnert daran, dass heute nicht nur ein Zeugnis überreicht wird, sondern die Schwelle in ein selbstbestimmtes Leben überschritten wird. „Heute ist euer Day of Independence“, ruft der Schulleiter in den Saal, in Analogie zum heutigen 4th of July, dem Unabhängigkeitstag in den USA, dem Nationalfeiertag. Freiheit, heisst es, ist ein Privileg – doch nur wer bereit sei, Verantwortung zu tragen und weiterzulernen, werde wahrhaft unabhängig bleiben.

 

 

Als Nächstes tritt Judith Maag auf die Bühne. Die Winterthurer Unternehmerin gibt gegenüber den Absolventinnen und Absolventen der BMS Winterthur gleich zu Beginn ihrer Rede offen zu: „Ich weiss nicht, wie es ist, heute in eurer Situation zu sein.“ Anschliessend teilt sie Gedanken, die sie selbst gerne an der Stelle der Diplomierten gehört hätte. Sie wünscht diesen eine Zukunft ohne Vorurteile, mit echtem Respekt und sozialer Verantwortung – unabhängig von Status oder Herkunft. Fehler gelten für sie als wertvoller Teil des Lernens, Perfektionismus darf auch mal pausieren. Flexibilität im Denken und Handeln sowie solidarisches Miteinander sind für sie Schlüsselkompetenzen in einer unsicheren Welt.

 

 

Nun übernehmen Noémie Grunder und Marvin Huber das Mikrofon, in der späteren Feier ergänzen die beiden BM 1-Lernenden Jamila Islam und Matilda Werner mit einer warmherzigen Rede. Noémie und Marvin erzählen mit scharfzüngigem Witz und ironischen Seitenhieben davon, wie sie die BMS erlebt haben und erreichen damit die maximale Aufmerksamkeit des Publikums. In ihrem Beitrag erinnern sie sich an zu büffelnde Mathematikformeln und Französischwörtchen, an die notwendige Geduld in Gruppenarbeiten und an all die schweisstreibenden Treppenstufen, die im Anton-Graff-Schulhaus jeweils erklommen werden mussten. - Trotz eventuellem Rundungsglück und Chat-GPT: Der Weg zur nun erreichten BM war auch hart. Doch neben bewiesener Disziplin und bewältigten Herausforderungen betonen beide vor allem ihre Dankbarkeit für die gemeinsam verbrachte Zeit. Der soziale Zusammenhalt, Freundschaften und gemeinsame Erinnerungen: Sie mögen fortbestehen.

 

Den notwendigen Fleiss und die notwendige Begabung haben auch jene Absolventinnen und Absolventen bewiesen, die nun von Claudia Durussel und Prof. Dr. Stephan Scheidegger von der ZHAW wegen ihrer herausragenden Abschlüsse geehrt werden: Im Bereich TALS sind dies Pascal Peter (BM 1, Schnitt 5.8), Zoë Caronia (BM 1, Schnitt 5.7) sowie Robin Schmid (BM 1, Schnitt 5.7), im Bereich GESO Laura Laager (BM 2) und Bianca Heller (BM 1), die sich den ersten Platz teilen (Schnitt 5.7). Diese Spitzenleistungen werden vom Publikum mit tosendem Applaus gewürdigt. Die Übergabe der BM-Zeugnisse durch die Klassenlehrpersonen stellt für alle Diplomierten einen weiteren emotionalen Höhepunkt dar, der die harte Arbeit und den gemeinsamen Weg würdigt. Augen leuchten, Zeugnisse werden verglichen, letzte Klassenfotos entstehen.

Als wohlverdienter Abschluss findet zu guter Letzt ein abkühlender Apéro statt, der dem warmen Wetter gerecht wird. Bunt gemischte Gruppen lachen befreit und führen angeregte Gespräche, aus «Sies» werden endgültig «Dus», die Maturi und Maturae feiern die ersten Schritte in ihrer erfolgreich erarbeiteten, neuen Unabhängigkeit.

 

 

WäFa

Winterthur, 8. Juli 2025

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